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Zwei Teams im selben Boot –
erfolgreiche Teamteilung bei den Hilfsmitteln im Geschäftsbereich Ambulante Versorgung

Prothesen, Hörgeräte, Rollstühle, Insulinpumpen – die Liste ließe sich noch eine ganze Weile fortsetzen. Denn die Zahl der im Hilfsmittelverzeichnis des GKV-Spitzenverbandes verzeichneten verordnungsfähigen Hilfsmittel liegt bei über 40.000.

Aber was verstehen wir überhaupt unter verordnungsfähigen Hilfsmitteln? Dabei handelt es sich um technische Medizinprodukte, die kranken, behinderten oder pflegebedürftigen Menschen verordnet werden dürfen, wenn keine anderen Möglichkeiten bestehen, um ihr Leben zu erleichtern. Ziel ist es, den Erfolg einer Krankenbehandlung sicherzustellen, möglichen Behinderungen vorzubeugen oder Funktionseinschränkungen auszugleichen.

Wenn ein Vertragsarzt ein Hilfsmittel verordnet, kann die Krankenkasse den Medizinischen Dienst mit einer sozialmedizinischen Begutachtung des Hilfsmittels beauftragen. Diese Aufträge landen dann beim Medizinischen Dienst Hessen im Geschäftsbereich Ambulante Versorgung. Die Gutachterinnen und Gutachter beurteilen dann – unter Umständen auch durch eine körperliche Untersuchung – die medizinische Notwendigkeit sowie die Zweckmäßigkeit und die Wirtschaftlichkeit des verordneten Hilfsmittels.

Allein im Jahr 2024 hat der Geschäftsbereich bei den Hilfsmitteln rund 22.000 Gutachten erstellt. Um der Vielzahl der Gutachten, der zunehmenden inhaltlichen Komplexität und vor allen Dingen der Größe des ursprünglichen Teams Rechnung zu tragen, gab es Ende 2024 mit der Teamteilung eine entscheidende organisatorische Änderung im Bereich der Hilfsmittel. Beide Teams bestehen jetzt aus jeweils 11 Gutachterinnen und Gutachtern. Das Auftragsmanagement, das die administrativen Prozesse rund um die Begutachtungen übernimmt, ist für beide Teams zuständig.

„Gerade die Teamgröße hat uns veranlasst, dieses eine Team mit über 20 Gutachterinnen und Gutachtern auf zwei Teams aufzuteilen“, erklärt Geschäftsbereichsleiterin Dr. Annette Hoffmann-Götz. „Kleinere Einheiten entlasten die Teamleitungen und geben ihnen mehr Freiräume für ihre eigentlichen Führungsaufgaben. Das wirkt sich positiv auf die Teams aus, in Hinblick auf Motivation, Teamzusammenhalt oder Qualität und Produktivität.“

Das neue Team „Allgemeine Hilfsmittel und Medizinprodukte“ wird von Bianca Emundts geleitet. Sie arbeitet seit 2015 beim Medizinischen Dienst Hessen und war seitdem durchgängig als Gutachterin im Hilfsmittelteam beschäftigt. Ihr Studium der Humanmedizin hat sie an der Universität Heidelberg absolviert und ihre Facharztausbildung zur Neurologin am Universitätsklinikum Mannheim und Klinikum Offenbach. Bevor sie zum Medizinischen Dienst kam, hat sie in einer Klinik für neurologische Rehabilitation gearbeitet.

Dr. Christoph Jungheim ist neuer Leiter des Teams „Orthopädische Hilfsmittel und Medizinprodukte“. Seinen Facharzt für Allgemeine Chirurgie ebenso wie seinen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie hat er an der Universitätsmedizin Frankfurt erworben. Seit 2015 war er dann als niedergelassener Arzt mit eigener Praxis in Raunheim tätig, bevor er Ende 2023 zum Medizinischen Dienst Hessen als Gutachter ins Hilfsmittelteam wechselte.

Beide sehen es als großen Vorteil, vorher schon als Gutachterin beziehungsweise Gutachter in diesem Bereich gearbeitet zu haben.

„Die Anforderungen und Fragestellungen gerade bei den Hilfsmitteln sind oft sehr komplex“, so Bianca Emundts. „Da ist es von großem Vorteil, dass wir die Abläufe aus eigener Erfahrung sehr gut kennen. Diese Expertise hilft uns bei fachlichen und organisatorischen Entscheidungen sehr.“

Aber natürlich will der Rollenwechsel vom Teammitglied zur Leitung auch geübt sein: „Ich kenne das Thema Personalführung ja bereits aus meiner Zeit mit eigener Praxis. Das ist auch etwas, was ich immer sehr gerne gemacht habe und was auch mit ein Grund dafür war, mich auf die Teamleitung zu bewerben. Es ist mir wichtig, mir das Vertrauen und die Akzeptanz meiner Teammitglieder zu erarbeiten“, berichtet Dr. Christoph Jungheim.

Und Bianca Emundts ergänzt: „Nach meinen Familienzeiten habe ich eine Möglichkeit der Weiterentwicklung gesucht. Und mit der Teamleitung habe ich natürlich auch bessere Möglichkeiten, eigene Ideen umzusetzen. Es hilft mir auch sehr, dass wir beide nun neu in dieser Rolle starten und uns eng miteinander abstimmen können.“

Darüber hinaus ist es beiden wichtig, eine gewisse Einheitlichkeit in beiden Teams zu gewährleisten. „Wir achten darauf, dass die Belastung der Gutachterinnen und Gutachter in beiden Teams ausgewogen und gerecht verteilt ist“, erläutert Dr. Christoph Jungheim. „Wir schauen auch gemeinsam auf die qualitativen Standards der Gutachten und auf die Einhaltung der Fristen. Das gehört zu unseren Kernaufgaben und durch die gegenseitige Vertretung in Abwesenheitszeiten haben wir auch einen engen Draht zum jeweils anderen Team.“

Die Zuteilung zu den beiden Teams verlief unproblematisch, wie Dr. Annette Hoffmann-Götz berichtet: „Zum einen ist die Fachexpertise ein entscheidender Punkt, ob jemand im Team Allgemeine oder Orthopädische Hilfsmittel arbeitet. Auch die Anzahl der Gutachten pro Bereich ist natürlich entscheidend, um eine ausgewogene Belastung pro Team zu gewährleisten. Da war schon viel Mathematik notwendig, um eine gute Verteilung hinzubekommen. Von daher bin ich sehr froh, dass wir eine gerechte Aufteilung mit den Zuteilungswünschen aller Gutachterinnen und Gutachter unter einen Hut bringen konnten.“

Abschließend bekräftigen Bianca Emundts und Dr. Christoph Jungheim gemeinsam: „Auch wenn wir jetzt zwei verschiedene Teams sind, sitzen wir alle immer noch im selben Boot. Deshalb stimmen wir uns eng ab, tauschen uns immer wieder aus und unterstützen uns gegenseitig, wenn Not am Mann ist. Hier auch ganz herzlichen Dank an unsere Teams, die hervorragend zusammenarbeiten und auf kurzen Dienstwegen viele praktikable Lösungen finden.“
 

Geschäftsbereichsleiterin Dr. med. Annette Hoffmann-Götz (l.) mit den beiden Teamleitungen Bianca Emundts (M.) und Dr. med. Christoph Jungheim (r.).