
Aus dem Geschäftsbereich Pflege
Ein konstruktiver Austausch im Sinne der Versicherten
Die 26 Pflegestützpunkte mit ihren insgesamt 34 Standorten in ganz Hessen sind wichtige Ansprechpartner für Versicherte und ihre Angehörigen. Jeder Landkreis und jede kreisfreie Stadt verfügt über einen solchen Stützpunkt, um die regionalen Versorgungsstrukturen zu stärken und als zentrale Anlaufstelle zu fungieren. Betroffene erhalten eine kostenlose Beratung und weitere Hilfestellungen rund um das Thema Pflege.
Bei den Gesprächen, die von den rund 90 Mitarbeitenden der Pflegestützpunkte durchgeführt werden, gibt es auch immer wieder Fragestellungen, die den Medizinischen Dienst (MD) betreffen. Ein guter Grund, um in diesem Jahr 2024 einen intensiveren Austausch anzustoßen und gemeinsam zu schauen, welche Vorteile eine engere Zusammenarbeit für alle Beteiligten bringen kann.
Durch einen konkreten Fall in Südhessen wurde ein Austausch zwischen dem MD und den Pflegestützpunkten initiiert. Wenig später folgte eine Einladung zum Regionalgruppentreffen Süd der Pflegestützpunkte, der Vera Gualdi und Swantje Wißner-Jensen gerne folgten. Die Teilnahme an den weiteren Treffen (Regionaltreffen Mitte und Nord der Pflegestützpunkte) wurde mit Markus Harms direkt im Anschluss vereinbart.
Als Koordinator der hessischen Pflegestützpunkte gehört auch diese Netzwerkarbeit zu seinen Aufgaben. Dabei kommt ihm zugute, dass das Thema Pflege und Gesundheit ihn bereits sein gesamtes Berufsleben lang begleitet: Nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung bei der AOK zum Sozialversicherungsfachangestellten im Jahr 1997 hat er zunächst mehrere kasseninterne Stationen durchlaufen und eine Reihe von Fortbildungen, zum Beispiel zum Case Manager oder im Bereich der Hospiz- und Palliativarbeit, absolviert. 2011 ist er dann in den Pflegestützpunkt Bad Hersfeld gewechselt, bevor er zum 1. Juni 2024 die Koordinatorenstelle für alle Pflegestützpunkte in Hessen übernommen hat.
„In dieser Funktion bin ich das Bindeglied zwischen den Mitarbeitenden der Pflegestützpunkte, der Lenkungsgruppe vor Ort und dem Steuerungsausschuss“, erklärt Markus Harms.
In der Lenkungsgruppe wird die konkrete Arbeit vor Ort geplant. Der Steuerungsausschuss hingegen, der paritätisch jeweils mit sechs Vertreterinnen und Vertretern der Kassen und mit ebenso vielen Personen seitens der Kommunen besetzt ist, gibt eher die Rahmenbedingungen vor und kümmert sich um übergeordnete Aufgabenstellung wie Finanzierung sowie Sach- und Personalausstattung. Die rechtliche Grundlage für die Arbeit der Pflegestützpunkte bildet der Rahmenvertrag zwischen den Landesverbänden der Kranken- und Pflegekassen sowie den Kommunalen Spitzenverbänden.
„Neben dieser Schnittstellenfunktion kümmere ich mich auch um die Vernetzung zwischen den Pflegestützpunkten selbst und zwischen den drei Regionalgruppen Nord, Mitte und Süd“, so Markus Harms weiter. „Schließlich geht es auch um konkrete Herausforderungen im Alltag, wie zum Beispiel die Einführung einer neuen, einheitlichen Software im Jahr 2025, deren Implementierung ich federführend begleite. Darüber hinaus möchten wir auch unsere Öffentlichkeitsarbeit weiter vorantreiben und unsere Vernetzung über die Grenzen von Hessen hinaus in den Blick nehmen.“
Dabei verliert er nie die eigentliche Kernaufgabe der Pflegestützpunkte aus dem Blick: die Beratung und Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen. Diese Arbeit besteht aus zwei großen Bereichen, dem Care und dem Case Management. Während die Kassenseite sich eher um das Case Management, die konkrete Versorgungslage der Versicherten bemüht, kümmert sich die kommunale Seite um die personenunabhängigen Strukturen, die ein effektives Case Management überhaupt erst möglich machen.
Aus Erfahrung weiß Markus Harms: „In beiden Fällen haben wir Berührungspunkte zum Medizinischen Dienst. Deshalb war es für unsere Mitarbeitenden sehr bereichernd, bei den Regionalgruppentreffen Einblicke in die Abläufe und Aufgaben des MD weiter vertiefen zu können. In unseren Beratungsgesprächen sagen Versicherte oft, dass der Medizinische Dienst doch nur im Sinne der Krankenkassen handelt oder bei Bewilligungen an Quoten gebunden sei. Solchen Behauptungen können wir besser entgegenwirken, wenn wir selbst die Hintergründe und Fakten kennen.“
Und auch fürs Jahr 2025 gibt es schon konkrete Pläne zur Vertiefung der gerade begonnenen Kooperation: Neben gemeinsamen Qualitätszirkeln, beginnend im ersten Quartal und weiteren Online- und Präsenzvorträgen sollen auch Kontakte zwischen Pflegestützpunkten und Sachgebietsleitungen des Geschäftsbereichs Pflege auf der operativen Ebene ausgebaut werden.
„Ich freue mich sehr darauf, das Thema Pflege auch aus der Sicht des Medizinischen Dienstes besser kennenzulernen und die Vernetzung auf allen Ebenen voranzutreiben“, so Markus Harms. „Letztlich sind es vor allen Dingen die Betroffenen, die davon profitieren werden und das ist schließlich unser gemeinsames Ziel.“

Markus Harms ist Koordinator der hessischen Pflegestützpunkte.